Die Top 5 Teambuilding-Maßnahmen für Auszubildende
Vorbemerkung:
Gerade in der Arbeit mit Auszubildenden wird deutlich, dass gemeinsame Erlebnisse vor Ort viel mehr erreichen können als ein rein virtuelles Teambuilding. Deshalb haben wir hier Übungen gesammelt, die auch in der jetzigen Zeit in unseren Azubi-Trainings durchgeführt werden können.
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1. Teambuilding-Ideen für Azubis
Bei Teambuilding-Maßnahmen für Auszubildende (Pakete hier) geht es immer um mehr als nur darum, aus den Azubis ein gutes Team zu machen. Neben den Kennenlern-Übungen sollen Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation, Planungsfähigkeit und Problemlösefähigkeiten spielerisch gelernt und vielleicht sogar erste Erfahrungen mit Konfliktmanagement und Feedbackkultur gesammelt werden. Kurz gesagt, es geht nicht nur darum, dass die Azubis ein gutes Team werden, sondern, dass jeder und jede Einzelne auch in anderen, zukünftigen Teams ein wertvolles und konstruktives Mitglied ist, verschiedene Rollen einnehmen und auch mal andere Anleiten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Teambuilding für Azubis
- Warum Azubi-Training?
- Unsere Top 5 Teamübungen 2021
- 3.1 Die drei Äffchen
- 3.2 Der Ballon Turm
- 3.3 Die Schatzsuche
- 3.4 Die Schiffbrüchigen
- 3.5 Die Verpackungskünstler
- Wichtigkeit und Besonderheiten unter Corona-Bedingungen
- Reflexion von Teamübungen
- Gutes Azubi-Team – aber darf’s noch etwas mehr sein
Schlüsselkompetenzen und Prüfungsvorbereitung
2. Warum Azubi-Training?
Lernen hat immer auch mit Erleben zu tun. Und je mehr Sinne man bei dem Erlebnis anspricht, desto eher bleiben die Inhalte im Gedächtnis und können später umgesetzt werden.
Neben dem Einbeziehen von möglichst vielen Sinnen spielt natürlich die Motivation eine ebenso große Rolle. Während bei Führungstrainings und stärker theoriegeleiteter Trainings und Fortbildungen häufig das Erlernen von im (neuen) Job dringend benötigten Fähigkeiten und Kompetenzen schon genügend motiviert und eine lockere Atmosphäre und Spaß im Training nur zusätzliche unterstützende Faktoren für Lernerfolg sind, steht bei Trainings-Maßnahmen für Azubis gerade das gemeinsame Erleben und Spaß haben als Hauptfaktor der Motivation im Vordergrund.
Trainingsmaßnahmen für Auszubildende müssen also aus Spaß, Teambuilding und dem spielerischen Anwenden von Soft Skills bestehen. Für den Transfer des Erlebten auf Situationen im Arbeitsalltag wird normalerweise ein geführter Prozess eingesetzt, der ebenfalls ganz spielerisch gestaltet werden kann.
3. Unsere Top 5 Teambuilding-Übungen 2021
3.1 Die drei Äffchen
Allgemein
Merkwürdiger Name, aber wenn man die drei bekannten Affenköpfe, die sich die Augen, den Mund und die Ohren zuhalten zeigt oder auf ein Flipchart malt, dann ist allen sofort klar, was gemeint ist. Die drei Affenfiguren sollen auf einen Ausspruch Konfuzius‘ zurückgehen, aber wir nutzen sie, um die Grundlagen der Kommunikation erfahrbar zu machen. Gerade in diesen Zeiten, in denen man oftmals auf Technik angewiesen ist, um miteinander zu kommunizieren, wird so ganz analog deutlich, wie schwierig es manchmal sein kann, wenn die Sinne eingeschränkt sind und man so bestimmte Informationen abschneidet.
Durchführung
Zur Durchführung wird mindestens eine 3er-Gruppe benötigt. Andere Teilnehmende können entweder als Beobachter eingesetzt werden, weitere Gruppen bilden oder es werden die Rollen durchgetauscht.
Jede Gruppe soll eine Zeichnung oder ein wenig komplexes Bild reproduzieren. Das Problem dabei ist, dass die Person, die die Vorlage vor sich hat, nicht sehen kann, was letztendlich gezeichnet wird. Und die Person, die zeichnet, kann weder die Vorlage sehen noch Anweisungen der ersten Person hören (Kopfhörer mit lauter Musik). Gottseidank gibt es eine dritte Person, die allerdings stumm ist. Aber sie kann hören, was die erste Person beschreibt und kann mit Gesten dem Maler Anweisungen geben.
Wir haben also zwei verschiedene Kommunikationskanäle, einmal mit Worten beschreiben und einmal das Gehörte mit Gesten weitergeben. Die Reihenfolge der Kommunikationskanäle kann auch getauscht werden, dann benötigt der Maler keine Kopfhörer und die Person mit der Vorlage gibt deren Inhalte nur pantomimisch weiter. Die Abweichungen von Vorlage und Original sind oftmals unfreiwillig komisch, wenn Größenrelationen oder Formen gänzlich anders aufgezeichnet werden.
Reflexion
Wichtig bei dieser Übung ist darauf einzugehen, wie die eingeschränkten Sinne letztendlich die Ergebnisse beeinflussen. Ähnlich wie bei einem Telefonat, bei dem ich vielleicht auch lieber einmal mehr als weniger überprüfen muss, ob denn beide Seiten wirklich von der gleichen Sache reden, da man z.B. Unterlagen, Zeichnungen oder Modelle nicht direkt vor sich hat.
Verschiedene Persönlichkeiten gehen unterschiedlich mit der Einschränkung um. Sehr vorsichtige oder sorgfältige Teilnehmer versuchen möglicherweise dieselben Informationen mehrfach durchzugeben, um Fehler in der Informationsweitergabe auszumerzen. Je nach Abweichung vom Original kann man auch der ersten Person einmalig die Chance geben, das Ergebnis anzuschauen, um dann mit diesem Wissen zu versuchen Verbesserungsanweisungen zu geben. Auch wie mit dieser Chance und damit vielleicht mit der Entdeckung, dass man falsch verstanden wurde, umgegangen wird, ist eine sehr interessante Fragestellung, die man herausarbeiten kann.
Covid-Konformität
Durch die Aufteilung in drei Positionen lässt sich problemlos genügend Abstand halten. Die zweite Variante ohne Kopfhörer gibt letztendlich nur Berührungspunkte bei Stiften und Flipchart-Papieren oder der Vorlage, bei der ersten Variante müssten die Kopfhörer, solange nicht jeder Teilnehmer seine eigenen hat, bei einem Wechsel desinfiziert werden. Das Tragen von Masken stört die Übung nicht.
2. Der Ballonturm
Allgemein
Konstruktionsaufgaben sind ein weiterer Klassiker der Teamübungen. Zum einen kann man wieder zur höheren Motivation zwei oder mehrere Teams gegeneinander antreten lassen, zum anderen ist der Erfolg oder Verbesserungspotential deutlich sicht- und messbar. Und gerade bei Konstruktionen ohne klare Aufbauanleitung kann man die wichtigsten Punkte von Teamwork klar herausarbeiten: Planung, Kommunikation und Verteilung der Verantwortung.
Durchführung
Die Aufgabe ist schnell erklärt: Kleine Teams aus 3-6 Mitgliedern müssen aus aufgeblasenen Ballons und wenigen, jeweils einen Meter langen Stücken Klebeband in einer vorgegebenen Zeit einen möglichst hohen Turm bauen. Die Anzahl der Ballons sollte dabei nicht der limitierende Faktor sein, sondern eher die Klebebandstücke. Diese begrenzen wir bei der Durchführung normalerweise auf 3 bis 4 Stück. Das Team sammelt sich einige Meter vom Turm-Bauplatz weg und es darf immer nur ein Teammitglied aktiv am Turm bauen und der nächste Teilnehmer startet erst, wenn der Vorgänger wieder zurück am Teamplatz ist.
Je nach der mit Ihnen ausgemachten Zielsetzung oder dem Zeitpunkt innerhalb des Trainings würden wir jetzt die Regeln anpassen. Wenn es eher Richtung spaßiges Teamevent gehen oder als motivierende Aktivierungsaufgabe genutzt werden soll, dann verzichten wir auf eine Planungsphase und sonstige große Regeln und verkürzen die Zeit, um für mehr Hektik und unüberlegte Handlungen zu sorgen. Ein guter Trick dazu ist auch, dass jeder Teilnehmer erst noch den zu verbauenden Ballon aufpusten muss, wenn der Vorgänger mit seinem Arbeitsschritt fertig ist.
Haben wir mehr Zeit und möchten eher auf eine Verbesserung des Teamworks hinaus, dann beginnt die Übung mit einer obligatorischen Planungsphase. Da soll geklärt werden, wie die Ressourcen an Baumaterial am besten eingesetzt werden können, um einen möglichst hohen Turm zu bauen und welche Arbeitsschritte in welcher Reihenfolge vorgenommen werden müssen. Damit die Planungsphase auch wirklich genutzt wird und wir dem klassischen Einwand von Azubis „Das machen wir dann spontan“ entgegenwirken können, darf nach der Planungsphase nicht mehr geredet werden.
Reflexion
Interessant ist es zu beobachten, wie mit dem Baumaterial umgegangen wird. Wer schnappt sich bei den Varianten ohne Planungszeit die Klebebandstreifen? Wer baut eher ein Fundament und wem ist es besonders wichtig, dass sein oder ihr Ballon am Ende der ist, der die Höhe verbessert. Wird unter Zeitdruck am Ende vom Plan abgewichen und mehr Risiko eingegangen als ursprünglich ausgemacht? Wenn nicht alle Ballons festgeklebt sind, verursacht häufig schon ein zu hektisches Hinrennen einen Luftzug, der instabile Türme zum Einstürzen bringt. Wie wird mit Rückschlägen innerhalb der Gruppe umgegangen, wie werden Fehler kommentiert?
Covid-Konformität
Abstände lassen sich relativ gut einhalten, und es gibt keine Situationen, in denen man sich definitiv nahekommen muss. Auf die Variante, dass alle gleichzeitig am Turm arbeiten, wurde in der Beschreibung absichtlich verzichtet. Wenn die Ballone schon vor der Übung aufgeblasen und zugeknotet sind, spricht nichts gegen das Tragen von Masken. Arbeitsmaterial bzw. Hände können vorher desinfiziert werden.
3. Die Schatzsuche
Allgemein
Anpacken ist das Stichwort! Wir brauchen viel Platz, denn jetzt wird hoffentlich ein Schatz gehoben. Diese Übung braucht etwas mehr Material, dafür entstehen nicht nur beeindruckende Bilder, sondern auch tatsächlich beeindruckende Erlebnisse fürs gesamte Team. Inklusive einer (süßen) Belohnung für das Team.
Durchführung
Diese Übung wird in nur einer großen Gruppe am besten draußen oder in einer größeren Halle durchgeführt. Auf dem Boden wird mit einem langen Seil oder mit Klebeband ein Bereich markiert, der nicht betreten werden darf, der See. In diesem See liegen mehrere Kisten mit Schätzen oder auch Nieten darin. Nieten können entweder einfach leere Schachteln sein oder Kisten mit völlig wertlosen Dingen. Zur Bergung stehen dem Team, das aus mindestens 8 Personen bestehen sollte (nach oben kaum Grenzen) lediglich stabile Seile zur Verfügung. Diese müssen so verknüpft oder verwoben werden, dass ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin davon über den See getragen werden kann und ohne Bodenberührung die einzelnen Schatzkisten angeln kann. Diese sollten so verschlossen sein, dass erst wieder sicher zurück am Rand herausgefunden wird, ob man einen Schatz oder eine Niete gefunden hat.
Sicherheitshinweis: Der oder die Trainer/in sollte eingesetzte Knoten auf die Haltbarkeit überprüfen, bitte verwenden Sie nur ausreichend stabile Kletterseile oder geprüfte Gurte. Seile sollten nur verknotet werden, damit sie gegeneinander nicht verrutschen und nicht um Kraft von einem Seil auf das nächste zu übertragen, d.h. beide Enden jedes Seils sollten von jemandem gehalten werden. Da sich der Schatzsucher nie hoch über dem Boden befindet und mit den Händen nach unten positioniert ist, passieren selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass mal jemand aus Versehen loslässt keine gravierenden Stürze.
Reflexion
Jede Gruppe geht an die Verteilung der Rollen und an die Strategie unterschiedlich heran. Beobachten Sie auch immer die stilleren Teilnehmer und versuchen Sie deren eventuelle Bedenken zu thematisieren. Wie wählt die Gruppe aus, wer den Schatz bergen soll, gibt es Freiwillige. Wenn es mehrere gibt, wer prescht voran oder wie wird entschieden?
Wie koordiniert läuft die Vorbereitung der Seilkonstruktion ab? Wer steuert den Prozess?
Diese Übung zeigt ihnen bei aufmerksamer Beobachtung viel über die die vorhandenen Rollen innerhalb des bestehenden Teams. Und viele Teilnehmer werden erstaun sein, wie wenige Personen wirklich benötigt werden, um ein anderes Teammitglied hochzuheben.
Covid-Konformität
Durch die Seile ist bei der Durchführung genügend Abstand gewährleistet, weswegen diese Übung ein guter Ersatz für Klassiker, wie das Spinnennetz oder sonstige Hebe- und Trageübungen, darstellt. Je nach den aktuellen Bestimmungen im Unternehmen oder nach der Gefährdungsbeurteilung muss lediglich beim Konstruieren des Seilgeflechts auf Abstände hingewiesen werden. Auch bei dieser Übung stört das Tragen von Masken nicht.
4. Die Schiffbrüchigen
Allgemein
Diese Übung ist nicht sportlich, dazu regt sie zu wichtigen Diskussionen an, zwingt das Team strategisch zu denken und fördert die Kreativität. Dazu kommt noch, dass sie für jegliche Gruppengröße oder auch für Einzelkämpfer eingesetzt werden kann. Zusätzlichen Reiz kann es geben, wenn man einen Schiedsrichter einsetzt und gegeneinander spielt oder vielleicht sogar gegen das Ausbilder/innen-Team.
Durchführung
Die Teilnehmenden sind gestrandet und befinden sich statt auf einer einsamen Insel nun im Bürogebäude oder im Lager. Da es keine Möglichkeit gibt, diesen Ort so schnell zu verlassen, muss sich jedes Team Gedanken machen, wie mit den vorhandenen Gegenständen ein Überleben gesichert werden kann. Die Gruppe muss sich einigen, welche 10 (oder 15) Gegenstände, die absolut wichtigsten sind, um das Überleben auf „der Insel“ zu sichern und in welcher Reihenfolge. In mehreren Runden kann der Trainer oder die Trainerin immer wieder neue Randbedingungen einbringen, wie zum Beispiel das Versiegen einer vorhandenen Wasserquelle, das Auftauchen von wilden Tieren oder die Notwendigkeit an einen anderen Ort zu gelangen, um dort höhere Chancen auf eine Rettung zu haben. Wie verändert sich die Priorisierung der einzelnen Gegenstände und gibt es vielleicht mehr als eine Nutzungsart für etwas konkrete Dinge?
Reflexion
Wie bei vielen eher kognitiven Übungen hängt auch hier viel davon ab, dass man die Teilnehmenden wirklich dazu bekommt, die Aufgabe anzunehmen und nicht nur jemand eine Liste macht und alle anderen nicken diese ab. Ist das Team aber wirklich in einem ständigen Austausch und bemüht die eigene Liste zu verbessern, werden Sie sehr schnell erstaunt sein, wie viele kreative Lösungen plötzlich auftauchen und diskutiert werden. Spannend sind auch hier die Beobachtung und die spätere Reflexion, wie mit gegenteiligen Meinungen oder leise geäußerten Stimmen umgegangen wird. Wann und wie wird beschlossen, dass die endgültige Liste und Rangfolge fertig sind? Wer verliert in Diskussionsprozessen die Geduld und stimmt einfach allem zu? Wie wird mit Veränderungen der Rahmenbedingungen umgegangen?
Covid-Konformität
Außer den erforderlichen Abständen und eventuellem vermehrten Lüften ist nichts weiter zu beachten. Das Tragen von Masken stört den Prozess nicht.
5. Die Verpackungskünstler
Allgemein
Wir beenden unsere Top 5 mit einem absoluten Klassiker, auch bekannt als Eierfall. Eine der weltweit bekanntesten Übungen mit vielen Varianten was Material und Regeln angeht. In Corona-Zeiten muss die Übung vielleicht nochmals neu gedacht werden. Aber wie auch bei den anderen Übungen erfordern neue Bestimmungen und sich verändernde Umstände bei Teamübungen genau dieselben Anpassungen, die nun auch im Arbeits- oder Ausbildungsalltag wichtiger denn je sind.
Durchführung
Ein Ei oder eine Wasserbombe (um den Vorwurf der Lebensmittelverschwendung zu vermeiden) müssen aus einer möglichst großen Höhe auf den Boden geworfen werden. Davor muss im Team das kostbare und sensible Spielgerät so geschützt werden, dass es heil unten ankommen kann, selbst wenn man es vom Firmendach auf den Parkplatz wirft. Welches Material die Trainer dabei zu Verfügung stellen, kann durchaus variieren, von Papier über Luftballons und Strohhalme bis hin zu Mülltüten und Faden ist alles möglich. Wichtiger ist wiederum die Planungsphase und wie viel Zeit man den einzelnen Teams gibt. Auch hier sind der kompetitive Charakter und das relativ plakative Ergebnis das Reizvolle an der Aufgabe.
In Corona-Zeiten kann die Aufgabe so abgewandelt werden, dass der zu werfende Gegenstand zum Beispiel immer nur von einer Person gleichzeitig für eine gewisse Zeit (30 Sekunden bis 1 Minute) verpackt werden darf und die anderen in einem anderen Raum warten. Plötzlich hat man wieder eine sehr komplexe Abstimmungsaufgabe geschaffen. Oder jeder baut für sich, von den anderen unbeobachtet und nach einer Planungsphase einen Teil der Konstruktion und am Ende wird in beschränkter Zeit alles zusammengeführt. Wie immer ist nicht die eigentliche Idee hinter der Teamübung die Hauptaufgabe des Trainers, sondern diese Übung genau auf die Gruppe und deren Lernfelder zu adaptieren.
Reflexion
Wie bei allen Gruppenübungen können und müssen hier die Absprachen angeschaut werden. Bei dieser Übung ist eher interessant, ob mehr ausprobiert wurde oder eine Person einen klaren Fahrplan vorgegeben hat und wenn ja, mit welcher Begründung das als der beste Plan definiert wurde. Einfach weil der Person die notwendige Kompetenz zugeschrieben wurde oder weil Konflikte vermieden werden sollten? Hat jemand anderes versucht sich durchzusetzen? Wurden Probedurchgänge und Tests absolviert oder ewig am Produkt designt, ohne dessen endgültige Wirksamkeit wirklich valide einschätzen zu können?
Covid-Konformität
Bei Versionen, an denen gemeinsam am Produkt gearbeitet wird, fällt das Abstandhalten natürlich schwer, Arbeiten in Intervallen erleichtert die räumliche Trennung der Teilnehmer. Bauen im Freien empfiehlt sich bei der Verwendung von rohen Eiern sowieso, falls mal eines vom Tisch fällt oder ein Test schief geht. Die Verwendung von Masken ist keine Einschränkung.
4. Corona-Bedingungen
Natürlich hat die Corona-Pandemie die Arbeitswelt verändert. In sehr vielen Berufsgruppen sieht man das nicht nur an Masken und anderen Schutzvorkehrungen, sondern auch an einer erhöhten Rate an Homeoffice oder Tele-Arbeit.
Mitglieder von Teams, die nicht dauerhaft in einem Büro zusammenarbeiten benötigen auch andere Kompetenzen. Exakt das bilden auch Team-Übungen unter Corona-Bedingungen ab. Mehr Abstand untereinander zu haben, bedeutet auch mehr erklären zu müssen, wovon man redet, öfters Zwischenstände bei Aufgaben durchzugeben und letztendlich auch mehr aktiv nach Feedback und den nächsten Aufgaben zu fragen. Dazu gehört auch mal zu entscheiden, ob eine geschriebene Notiz zwischen Kleingruppen ausreicht oder ob man ein Meeting (mit Abstand) einberufen muss. Wie im Arbeitsleben auch, kosten komplette Teammeetings natürlich immer Zeit und Ressourcen. Ein guter Ausblick auf die immer wichtiger werdende ‚media richness theory‘ in der Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen.
5. Reflexion von Teamübungen
Motivierende Teamübungen machen – ja klar! Darüber danach reden – puh, muss nicht sein!
Die Reflexion von Teamübungen muss kein trockenes Abfragen, wer was gefühlt hat oder diskutieren, wer was gesagt hat, sein. Sie ganz wegzulassen, nach dem alten pädagogischen Konzept „the mountains speak for themselves“ ist aber nicht mehr zeitgemäß, weil es wichtige Chancen verstreichen lässt, ein gutes Fundament für den so wichtigen Transfer in den Arbeitsalltag zu bauen. Ob Reflexionsphasen und Ansätze das Erlebte gedanklich mit der Arbeit zu verknüpfen die motivierende Stimmung unterbrechen oder sogar oberlehrerhaft und manchmal esoterisch rüberkommen, liegt auch ganz stark an der Rolle, die der „Moderator“ einnimmt. Deshalb ist es immer absolut zu empfehlen, Teambuilding-Übungen als Ausbilder/in oder als Vorgesetzte(r) nicht selbst anzuleiten. Sport-Trainer und Lehrer(innen) überlassen das auch liebend gerne anderen, um das Team oder die Klasse besser von außen zu beobachten. Außenstehende Teamtrainer können deutlich kritischer an bestimmten Punkten nachhaken oder sich auch mal unwissend stellen, ohne das weitere Zusammenarbeiten nach dem Training damit zu beeinflussen. Als „Fremder“ hat man noch keine festgefahrene Rolle, die man nur für das Training verlässt und nachher wieder einnehmen muss und kann dadurch je nach Situation deutlich freier reagieren und auch mal einen Gegenpol bilden oder eine unpopuläre Meinung einnehmen, um Diskussionen anzuregen.
Bei einer Reflexionsleitung durch Führungspersonen des Teams kommt es erfahrungsgemäß eher zu einem Abarbeiten von ein oder zwei Standardfragen, deren Antworten dann unkommentiert stehen gelassen werden, weil einer oder beiden Seiten das Ganze irgendwie peinlich ist. Zumal ja der regelmäßige Vergleich mit anderen Teams bei ähnlichen Aufgaben fehlt.
6. Darf’s noch etwas mehr sein
Neben den klassischen Team-Kompetenzen, die in so einem Teamtraining vermittelt und geprobt werden, die Teile der Bereiche Sozialkompetenzen und persönliche (oder Selbst-)Kompetenzen beinhalten, werden in der Ausbildungszeit natürlich möglichst viele Fachkompetenzen des jeweiligen Ausbildungsbereichs angeeignet. Für eine umfassende Handlungskompetenz und einen guten Abschluss müssen aber noch weitere Dinge beherrscht und immer wieder angewendet werden. Dazu zählen zum Beispiel das Zeitmanagement und geeignete Lerntechniken, aber auch Präsentationsfähigkeiten und erste Einblicke in Teamentwicklung und Führung. DOYOUMIND bindet all diese Elemente je nach Ausbildungsjahr und verfügbarer Zeit gerne auch in die Azubi-Trainings ein. Entweder spielerisch durch Teamübungen oder als prägnante, kurze Theorieblöcke, deren Inhalte dann danach praktisch geübt werden können. Sprechen Sie uns dazu einfach über das Kontaktformular auf dieser Seite an.