Die Top 3 Teambuilding-Maßnahmen für Auszubildende 2023
Vorbemerkung:
In der nach-Corona-Zeit höre ich häufig, dass Auszubildende und Studenten weniger Eigeninitiative zeigen und mit weniger Selbstvertrauen an Aufgaben herangehen. Genauso wie die Fähigkeit zu Teamwork und zum Moderieren von Teamsitzungen ist das alles aber nur eine Frage der Übung. All das lässt sich trainieren. So zum Beispiel in unseren Azubi-Trainings, die genau auf Ihre Wünsche und die Bedürfnisse Ihrer Auszubildenden und Studierenden angepasst werden. In diesem Artikel finden Sie Ideen, um auch selbst kleine Trainingseinheiten umzusetzen.
Unsere langfristige Begleitung Ihrer Berufseinsteiger mit Kick-Off, Teambuilding, Kompetenz-Trainings uvm. finden Sie unter: Kompetenz-Programme für Nachwuchskräfte und Azubis
1. Teambuilding-Ideen für Azubis 2023
Bei Teambuilding-Maßnahmen für Auszubildende (Pakete hier) geht es immer um mehr als nur darum, aus den Azubis ein gutes Team zu machen. Schlüsselkompetenzen wie Kommunikation, Planungsfähigkeit und Problemlösefähigkeiten werden spielerisch gelernt und vielleicht sogar erste Erfahrungen mit Konfliktmanagement und Feedbackkultur gesammelt. Es geht nicht nur darum, dass die Azubis ein gutes Team werden, sondern, dass jeder und jede Einzelne auch in anderen, zukünftigen Teams ein wertvolles und konstruktives Mitglied ist, verschiedene Rollen einnehmen und auch mal andere Anleiten kann. Früh erkennen Ihre Nachwuchskräfte so schon, dass Weiterbildung und Lernen Spaß machen kann und dass Sie als Arbeitgeber die besten Voraussetzungen für die persönliche Weiterentwicklung bieten. Damit unterscheiden Sie sich auch im Rennen um die besten Nachwuchskräfte von Mitbewerbern.
Inhaltsverzeichnis
- Teambuilding für Azubis
- Warum Azubi-Training?
- Unsere Top 3 Teamübungen 2023
- 3.1 Murmelbahn
- 3.2 Stapelkönige
- 3.3 Die Schatzsuche
- Corona hat die Arbeitswelt verändert
- Reflexion von Teamübungen
- Gutes Azubi-Team – aber darf’s noch etwas mehr sein
Schlüsselkompetenzen und Prüfungsvorbereitung
2. Warum Azubi-Training?
Viele zukünftige Fachkräfte haben noch das Lernen unter Corona-Bedingungen als etwas sehr Negatives im Kopf: allein vor dem Bildschirm.
Deswegen setzen wir möglichst wenig auf E-Learning für Nachwuchskräfte: Lernen hat immer auch mit Erleben zu tun. Und je mehr Sinne man bei dem Erlebnis anspricht, desto eher bleiben die Inhalte im Gedächtnis und können später umgesetzt werden, denn die echte Teamarbeit findet auch immer im persönlichen Austausch statt.
Motivatz dazuzulernen und Neues zu entdecken steht bei uns im Vordergrund. Während bei Führungstrainings und stärker theoriegeleiteter Trainings und Fortbildungen häufig das Erlernen von im (neuen) Job dringend benötigten Fähigkeiten und Kompetenzen schon genügend motiviert und eine lockere Atmosphäre und Spaß im Training nur zusätzliche unterstützende Faktoren für Lernerfolg sind, steht bei Trainings-Maßnahmen für Azubis gerade das gemeinsame Erleben und Spaß haben als Hauptfaktor der Motivation im Vordergrund.
Trainingsmaßnahmen für Auszubildende müssen also aus Spaß, Teambuilding und dem spielerischen Anwenden von Soft Skills bestehen. Für den Transfer des Erlebten auf Situationen im Arbeitsalltag wird ein geführter Prozess eingesetzt, der aber ebenfalls ganz spielerisch gestaltet werden kann. Actionspiele, kognitive Teamaufgaben und witzige Rollenspiele zu Kommunikation und Verhalten bilden einen motivierenden Dreiklang, der durch kurze theoretische Inputphasen ergänzt werden kann.
3. Unsere Top 3 Teambuilding-Übungen 2023
3.1 Die Murmelbahn
Allgemein
Meine absolute Lieblingsübung, die für ganz viele verschiedene Zielthemen einsetzbar ist. Motivation, Kommunikation, Schnittstellen, Vorausplanung, Risikobereitschaft, Durchhaltefähigkeit und vieles mehr wird durch die Murmelbahn herausgefordert. Als Ausbilderin oder Ausbilder kann man mit immer neuen, kreativ ausgesuchten Materialen diese Übung auch mehrfach in der Ausbildungszeit einsetzen und es werden immer neue Ergebnisse entstehen. Am meisten Spaß macht diese Übung in zwei oder mehr Gruppen, die Gegeneinander antreten können.
Durchführung
Jede Gruppe bekommt das gleiche Baumaterial zugewiesen. Bei der Auswahl von Materialen bestehen fast keine Grenzen. Die namensgebenden Murmeln können dabei sein, aber selbst diese können wir durch irgendetwas anderes ersetzen. Stellen Sie einen Mix aus verschiedensten Dingen zusammen: Klebeband, Papier, Schnüre, Promoartikel und bei mir immer ganz beliebt: Dominosteine.
Aufgabe für jede Gruppe ist es, einen Aufbau zu basteln, der nur durch einmaliges Anschubsen möglichst lange bewegt. Dabei zählt es, wenn Murmeln rollen, Dominosteine umfallen usw. Das ganze basiert auf der Idee einer Rube-Goldberg-Maschine (gerne bei Youtube danach suchen).
Für Fairness zwischen den Teams muss man manchmal dafür sorgen, dass entweder beide Räume die gleiche Einrichtung haben oder ansonsten die Kreativität etwas einschränken und bestimmte Dinge verbieten. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich, zu bestimmen, wie viele Möbelstücke aufeinander gestellt werden dürfen oder zu verbieten, dass Bauelemente an die Decke geklebt werden dürfen.
Profi-Tipp: Sollten Sie Schnüre oder Klebeband als Material ausgeben, kann es sein, dass manche Gruppen Pendel bauen, die sehr, sehr lange schwingen. Ein Ende ist dann fast nicht auszumachen. Wenn Sie Ihren Zeitplan für das Training einhalten wollen, sollten Sie solche Konstruktionen unterbinden.
Reflexion
Je nachdem, wie Sie die Übung anmoderieren und auf was Sie Ihren Fokus legen möchten, haben Sie verschiedene Möglichkeiten im nachhinein zu einer Reflexion anzuregen.
Spannend ist immer das Verhältnis von Aufwand und letztendlichem Ertrag, sprich der Zeit, die gemessen wurde. Hätte man das einfacher erreichen können? Wie wurde die Arbeit aufgeteilt, haben alle mitgeholfen?
Genauso interessant ist die Fragestellung, wie mit Rückschlägen, z.b. frühzeitig umfallenden Dominosteinen umgegangen wurde. Wer sind die Personen, die motivieren, wer gibt auf?
Wenn Sie die Übung eher für zukünftige Führungskräfte einsetzen wollen, dann können Sie noch beliebig kreativ verschiedene Schnittstellen schaffen, so dass mehrere Unterteams zusammenarbeiten und mit verschiedenen Materialen jeweils einen Abschnitt bauen müssen.
Ebenfalls gut herauszuarbeiten ist die Fragestellung nach der Risikobereitschaft. Wem reicht das antizipierte Ergebnis, wer möchte die Murmelbahn noch erweitern?
2. Stapelkönige
Allgemein
Es existieren viele Teamübungen, die darauf beruhen, dass die Teilnehmer im Kreis stehen und jede Person jeweils eine von mehreren Schnüren festhält, die dann alle in der Mitte verbunden sind. Mal befindet sich in der Mitte ein Ring auf dem ein zu transportierender Ball liegt, mal befindet sich dort ein Haken, mit dem man Bauklötze aufnehmen und bewegen kann. Allen Übungen gemein ist, dass die Gruppe sich koordinieren muss und gemeinsam Entscheidungen trifft. Bewegungen müssen im Gleichtakt ausgeführt werden. Es muss sich jemand finden, der moderiert, gleichzeitig müssen viele Menschen koordiniert werden.
Hier möchte ich die Variante vorstellen, bei der in der Mitte ein stabiler Gummiring befestigt ist, der sich durch die Teilnehmer etwas auseinanderziehen lässt. So kann man, mit genügend Koordination, einen Plastikbecher einklemmen und transportieren.
Durchführung
Mit dem oben beschriebenen Aufbau lassen sich durch gute Zusammenarbeit wild auf dem Boden verteilte Plastikbecher einklemmen, aufheben und umgekehrt als Pyramide aufstapeln. Mit zwei Teams und zwei Holzplatten als Basis für die Pyramiden kann man wieder einen gesunden Wettkampfgedanken einführen. Aus dem frei verteilten Material können beide Gruppen strategisch auswählen, welche Becher Sie aufnehmen wollen und so möglicherweise für die andere Gruppe die Transportwege länger machen.
Da die Gummiringe im Idealfall die Becher relativ fest einklemmen, kann man auch Varianten spielen, bei denen die Becher vom Team in einem Wasserbecken gefüllt werden müssen. Denkbar sind Spielregeln, bei denen ein gefüllter Wasserbecher ganz oben auf die Pyramide gestellt werden muss oder aber Varianten bei denen Becher ausgeschüttet werden müssen. Einen gefüllten Becher nur mithilfe der Schnüre umzudrehen ist gar nicht so einfach…
Vom spontanen Verteilen von Augenbinden für einzelne Teilnehmer wollen wir hier erst gar nicht anfangen.
Reflexion
Ohne zielführende Moderation wird die Gruppe vermutlich erstmal nur rumstehen. Eine der teilnehmenden Personen wird die Initiative ergreifen müssen und dann die anderen anleiten. Spätestens beim Absetzen sind aber mehr als zwei Augen gefragt, ansonsten kann die richtige Stelle nicht genau getroffen werden. In der Reflexion ist es wichtig, darauf hinzuweisen, wie miteinander kommuniziert wurde und ob Informationen von anderen erfragt oder spontan gegeben wurden. Wie exakt wurde kommuniziert? Ist mein links gleichbedeutend mit deinem links? Wurde die exakte Position von allen Seiten bestätigt?
Wie schafft man es, den Becher exakt abzustellen, ohne dass jemand zu viel oder zu wenig an seinem Seil zieht.
Und wie überhaupt hat sich entwickelt, wer diejenigen sind, die das Wort ergreifen.
Gerade wenn man den Wortführern zwischendrin eine Augenbinde reicht und somit das Team- und Führungsgefüge ganz gehörig durcheinanderbringt, kann man die echte Teamzusammensetzung sehr gut analysieren.
3. Die Schatzsuche
Allgemein
Anpacken ist das Stichwort! Wir brauchen viel Platz, denn jetzt wird hoffentlich ein Schatz gehoben. Diese Übung braucht etwas mehr Material, dafür entstehen nicht nur beeindruckende Bilder, sondern auch tatsächlich beeindruckende Erlebnisse fürs gesamte Team. Inklusive einer (süßen) Belohnung.
Durchführung
Diese Übung wird in nur einer großen Gruppe am besten draußen oder in einer größeren Halle durchgeführt. Auf dem Boden wird mit einem langen Seil oder mit Klebeband ein Bereich markiert, der nicht betreten werden darf, der See. In diesem See liegen mehrere Kisten mit Schätzen oder auch Nieten darin. Nieten können entweder einfach leere Schachteln sein oder Kisten mit völlig wertlosen Dingen. Zur Bergung stehen dem Team, das aus mindestens 8 Personen bestehen sollte (nach oben kaum Grenzen) lediglich stabile Seile zur Verfügung. Diese müssen so verknüpft oder verwoben werden, dass ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin davon über den See getragen werden kann und ohne Bodenberührung die einzelnen Schatzkisten angeln kann. Diese sollten so verschlossen sein, dass erst wieder sicher zurück am Rand herausgefunden wird, ob man einen Schatz oder eine Niete gefunden hat.
Sicherheitshinweis: Der oder die Trainer/in sollte eingesetzte Knoten auf die Haltbarkeit überprüfen, bitte verwenden Sie nur ausreichend stabile Kletterseile oder geprüfte Gurte. Seile sollten nur verknotet werden, damit sie gegeneinander nicht verrutschen und nicht um Kraft von einem Seil auf das nächste zu übertragen, d.h. beide Enden jedes Seils sollten von jemandem gehalten werden. Da sich der Schatzsucher nie hoch über dem Boden befindet und mit den Händen nach unten positioniert ist, passieren selbst im unwahrscheinlichen Fall, dass mal jemand aus Versehen loslässt keine gravierenden Stürze.
Reflexion
Jede Gruppe geht an die Verteilung der Rollen und an die Strategie unterschiedlich heran. Beobachten Sie auch immer die stilleren Teilnehmer und versuchen Sie deren eventuelle Bedenken zu thematisieren. Wie wählt die Gruppe aus, wer den Schatz bergen soll, gibt es Freiwillige. Wenn es mehrere gibt, wer prescht voran oder wie wird entschieden?
Wie koordiniert läuft die Vorbereitung der Seilkonstruktion ab? Wer steuert den Prozess?
Diese Übung zeigt ihnen bei aufmerksamer Beobachtung viel über die die vorhandenen Rollen innerhalb des bestehenden Teams. Und viele Teilnehmer werden erstaun sein, wie wenige Personen wirklich benötigt werden, um ein anderes Teammitglied hochzuheben.
4. Corona hat die Arbeitswelt verändert
Natürlich hat die Corona-Pandemie die Arbeitswelt verändert. Zwar wird selten komplett remote ausgebildet, einige Regelungen verhindern das noch zuverlässig, zum Leidwesen von manchen, allerdings sind viele Ansprechpartner und Mit-Azubis häufig nicht mehr vor Ort.
Mitglieder von Teams, die nicht dauerhaft in einem Büro zusammenarbeiten benötigen auch andere Kompetenzen. Kommunikation ist in ihren Grundlagen nicht anders geworden, aber durch die Vielzahl von Kanälen, die alle ihre eigenen Regeln und Wichtigkeiten haben, hat sich die Möglichkeit Fehler zu machen deutlich erhöht.
Mehr Abstand untereinander zu haben, bedeutet auch mehr erklären zu müssen, wovon man redet, öfters Zwischenstände bei Aufgaben durchzugeben und letztendlich auch mehr aktiv nach Feedback und den nächsten Aufgaben zu fragen. Dazu gehört auch mal zu entscheiden, ob eine geschriebene Notiz zwischen Kleingruppen ausreicht oder ob man ein Meeting einberufen muss. Wie moderiert man so ein Meeting, wessen Aufgabe ist das überhaupt, wer muss eingeladen werden, usw. Fallstricke gibt es genug. Wie gut ist es da, dass man vieles davon in einem geschützten Rahmen üben kann.
5. Reflexion von Teamübungen
Motivierende Teamübungen machen – ja klar!
Die Reflexion von Teamübungen muss kein trockenes Abfragen, wer was gefühlt hat oder diskutieren, wer was gesagt hat, sein. Sie ganz wegzulassen, nach dem alten pädagogischen Konzept „the mountains speak for themselves“ ist aber nicht zeitgemäß, weil es wichtige Chancen verstreichen lässt, ein gutes Fundament für den so wichtigen Transfer in den Arbeitsalltag zu bauen.
Ob Reflexionsphasen und Ansätze das Erlebte gedanklich mit der Arbeit zu verknüpfen die motivierende Stimmung unterbrechen oder sogar oberlehrerhaft und manchmal esoterisch rüberkommen, liegt auch ganz stark an der Rolle, die der „Moderator“ einnimmt. Deshalb ist es immer absolut zu empfehlen, Teambuilding-Übungen als Ausbilder/in oder als Vorgesetzte(r) nicht selbst anzuleiten. Sport-Trainer und Lehrer(innen) überlassen das auch liebend gerne anderen, um das Team oder die Klasse besser von außen zu beobachten. Außenstehende Teamtrainer können deutlich kritischer an bestimmten Punkten nachhaken oder sich auch mal unwissend stellen, ohne das weitere Zusammenarbeiten nach dem Training damit zu beeinflussen. Als „Fremder“ hat man noch keine festgefahrene Rolle, die man nur für das Training verlässt und nachher wieder einnehmen muss und kann dadurch je nach Situation deutlich freier reagieren und auch mal einen Gegenpol bilden oder eine unpopuläre Meinung einnehmen, um Diskussionen anzuregen.
Bei einer Reflexionsleitung durch Führungspersonen des Teams kommt es erfahrungsgemäß eher zu einem Abarbeiten von ein oder zwei Standardfragen, deren Antworten dann unkommentiert stehen gelassen werden, weil einer oder beiden Seiten das Ganze irgendwie peinlich ist. Zumal ja der regelmäßige Vergleich mit anderen Teams bei ähnlichen Aufgaben fehlt.
6. Darf’s noch etwas mehr sein
Neben den klassischen Team-Kompetenzen, die in so einem Teamtraining vermittelt und geprobt werden, die Teile der Bereiche Sozialkompetenzen und persönliche (oder Selbst-)Kompetenzen beinhalten, werden in der Ausbildungszeit natürlich möglichst viele Fachkompetenzen des jeweiligen Ausbildungsbereichs angeeignet. Für eine umfassende Handlungskompetenz und einen guten Abschluss müssen aber noch weitere Dinge beherrscht und immer wieder angewendet werden. Dazu zählen zum Beispiel das Zeitmanagement und geeignete Lerntechniken, aber auch Präsentationsfähigkeiten und erste Einblicke in Teamentwicklung und Führung. DOYOUMIND bindet all diese Elemente je nach Ausbildungsjahr und verfügbarer Zeit gerne auch in die Azubi-Trainings ein. Entweder spielerisch durch Teamübungen oder als prägnante, kurze Theorieblöcke, deren Inhalte dann danach praktisch geübt werden können. Sprechen Sie uns dazu einfach über das Kontaktformular auf dieser Seite an.